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Aussuchen und Kaufen des Holzes


BEVOR DER HÄNDLER MIT SEINEM HOLZ VORBEI KOMMT, BITTEN SIE IHN UNBEDINGT DIE BÖDEN BIS AUF ca 2-3cm DURCHZUSCHNEIDEN. SIE ERFAHREN SPÄTER, WARUM.

Notwendige Ausrüstung: Schnitzmesser, Spaltmesser, Hammer, Maßband, kleine Säge, Präzisionswaage, eventuell Feuchtigkeitsmesser

Auf keinen Fall weißes Holz kaufen, da es von jungen Bäumen stammt, die vollständig bis zum Kern ernährt wurden. Akzeptable Innenfarbe des Holzes: gelblich, rosa, rötlich und bräunlich (die Markstrahlen dürfen auf keinen Fall heller sein, als das Holz selbst). Vorsicht: Es kommt vor, dass das Holz vor dem Verkauf in die Sonne gelegt wird, damit es eine schöne gelbe Farbe bekommt und damit die Jahrringe weniger deutlich zu sehen sind. Oft ist solches Holz von innen fleckig, weil es frisch in die Sonne gelegt wurde. Es empfiehlt sich, das Holz mit dem Messer anzuschneiden, um zu sehen, ob es von innen weiß ist.

Die Holzfeuchtigkeit soll nicht über 23% liegen.

Das Gewicht des Holzes ausrechnen. Das Höchstgewicht soll nicht über 0,57g/cm³ betragen.

Das Holz gemessen von der Kernseite aus bis zum Beginn des Splintes muß ausreichend sein, um den Boden daraus zu schneiden.

Jahresringe: Je dichter die Winterlinien beieinanderliegen, desto weniger sind Nährstoffe im Holz enthalten (Ahorn wächst nur im Sommer und lagert die Nährstoffe zwischen den Winterlinien ab). Die Jahresringe müssen gerade verlaufen.

Markstrahlen: Je mehr desto besser! Der Baum bildet Markstrahlen, wenn er Schwierigkeiten dabei hat, sich zu ernähren. Dunklere Markstrahlen sind ein Zeichen dafür, das die Nährstoffe erstarrt sind und der Baum älter ist. Helle Markstrahlen kommen in jungen Bäumen vor. Junge Bäume sind vollständig ernährt, schwer im Gewicht und nicht geeignet zum Instrumentenbau.

Spaltrichtung: Der Faserverlauf ist von größter Wichtigkeit!!! Holz mit durchgehendem Faserverlauf ist elastisch, formstabil bei Feuchtigkeitsschwankungen, atmet mit dem Klang... Nicht in Spaltrichtung geschnittenes Holz ist steif, brüchig, arbeitet bei Feuchtigkeitsschwankungen, absorbiert den Klang...

Wie können wir das feststellen?

  1. Bei nicht in Spaltrichtung geschnittenem Holz stehen die durchgetrennten Faser auf der Fläche hoch. Streicht man mit den Fingern über die Fläche, so ist das Holz in der einen Richtung rauher als in der anderen.
  2. Schaut man von den beiden Stirnseiten über die Fläche, so muß die Farbe des Holzes gleich erscheinen. Erscheint eine Seite dunkler als die andere = Spaltrichtung wurde nicht beachtet.
  3. Optimale Markstrahlen sind breit, gerade und deutlich zu sehen. Nicht optimale Markstrahlen (außerhalb der Spaltrichtung geschnitten) sind leicht gebogen, schmal und heller in der Erscheinung.
  4. Auf der dickeren Seite des Bodens kann man deutliche Signale für den eigentlichen Verlauf der Spaltrichtung erkennen.
  5. Nehmen Sie den Boden und brechen Sie ihn entlang der Schnittlinie in zwei Teile. Jetzt ist deutlich zu sehen, wie die Spaltrichtung verläuft.
  6. Im Fall dass der Boden doch nicht durchgeschnitten wurde, schneiden Sie von einem Boden 2cm der Stirnseite ab. Spalten Sie diesen in radialer Richtung (Kern - Rinde Richtung). Die Spaltrichtung ist jetzt deutlich zu erkennen.


BITTE GEHEN SIE JETZT NICHT IN IHR LAGER UND PRÜFEN DIES AN IHREM BEREITS GEKAUFTEN HOLZ! DAS JAHR LIEF BISHER SO GUT....

Nächstes Mal: Lagerung - Klangprüfung
Fortsetzung folgt....

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Aussuchen und Kaufen des Holzes


Wenn man ein Stück Bodenholz aufmerksam betrachtet, ist der Übergang von jüngerem, gut ernährtem Holz (unter der Rinde) zu dem älteren (zum Kern hin) anhand von Farbunterschieden zu erkennen. Das jüngere Holz kann heller oder dunkler sein. Im Extremfall lässt sich der Unterschied nur durch Drehen des Holzes im Licht erkennen. Das jüngere Holz darf sich nicht in der Mitte des Bodens befinden.
Es ist zu unelastisch, verhindert also die Schwingung und damit die Klangbildung.

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Aussuchen und Kaufen des Holzes


Die alten Italiener haben das Holz direkt unter der Rinde nur für den Schnitt des Instrumentenhalses
verwendet. Aus einem einfachen Grund: Die Bäume ernähren sich über die Kappilaren der Kambiumschicht. Dort werden die Nährstoffe zur Krone geleitet und dort wächst auch das Holz. Schicht für Schicht wird jedes Jahr ein neuer Mantel um den Baum gelegt.
Die Kambiumschicht erzeugt nach innen Splintholz und nach außen
Bast und Rinde. Naturgemäß befinden sich in den jüngeren Jahrringen mehr Nährstoffe. Bei älteren Bäumen nehmen der Nährstoffgehalt und das Gewicht zum Kern hin immer mehr ab. Holz mit vielen Nährstoffen ist für den Geigenbau nicht geeignet. Schwere Teile des Holzes soll man meiden. Es ist möglich zu erkennen, welcher Teil des Holzes für den Geigenbau nicht geeignet ist.....